Vermutlich ist allgemein bekannt, dass ich eine bin. Eie Frau, vermutlich sogar unumstritten. Warum ich das Bedürfnis habe, diese Worte in dieser Form hier nieder zu schreiben und wieso gerade dies der erste Eintrag in diesem neuen Blog sein soll, ist mir schleierhaft. Schleierhaft wie einiges im Leben, aber es soll getan und gesagt sein!
Frauen sind anders, Männer auch - das ist allgemein bekannt und so manch eine Sie beisst sich am Er die Nägel ab und umgekehrt auch, obwohl sich die Mannen da oft nicht viele Gedanken machen wie die Frauen. Wie auch immer, es soll kein "Krieg der Geschlechter"-Beitrag werden, sondern die Umschreibung der Empfindungen einer Frau. Also meine Empfindungen.
Gerade eben bin ich wieder im bekannten Zyklus der Frau... also dieser Zyklus geht ca. 28 Tage im Monat und dann noch 3-4 Tage dazu.
Im Mittelalter nannte man den Anfang des Zyklus' die Mondblutung. Dies finde ich eine charmante Bezeichnung. Manch andere nennt es heutzutage "der Besuch der Tante Rosa" oder schlicht die Monatsblutung (die Regel) einer Frau. Wie nach genaueren Recherchen auch bekannt ist, sind die Blutungen, sowie der Zyklus darum herum mit all seinen Ups und Downs bei jeder Frau unterschiedlich zu spüren oder erfahren. Der Zyklus beginnt bei Tag 1 der Regel (Besuch der Tante Rosa, Monatsblutung). Manch eine Frau verspürt dabei nichts, andere können das Bett nicht mehr verlassen vor Bauchschmerzen und Krämpfen. Und es fliesst Blut.
Vor diesem einen ersten Tag des Zyklus, kommen einige Tage mit geballter Ladung an Emotionen in einer Frau. Manchen mag dies bewusst sein, anderen nicht. Ich weiss nicht, womit ich besser gelebt habe: als ich mir dessen noch nicht bewusst war, oder seither ich mir dessen bewusst bin.
Die geballte Ladung an Emotionen kann von unaufhaltsamen Glücksgefühlen aus den Tiefen meiner Eingeweide bis hin zu Wut, Ärger und totalem Kontrollverlust alles sein. Ich habe in diesen Tagen - bei mir sind es oft die 7 davor - Arbeitsbemühungen aufgegeben, Motivationsverlusten nachgegeben, Arbeitsstellen hingeschmissen und sonstige derartige Unregelmässigkeiten veranstaltet. Und je nach Stresspegel in meinem Innern, kommen auch viele körperliche Ungereimtheiten wie Schmerzen in Kopf und Gelenken, Beinschwere, Bequemlichkeit, Schlappheit und vieles mehr dazu. Diese einen 7 Tage haben es in sich, so dass ich als Frau oft ausser mir bin.
Und dann betrifft uns Frauen oft auch noch ein anderer Zyklus - der Mondzyklus. Vermutlich hiess es damals im Mittelalter aus gutem Grund Mondblutung. Trifft der Vollmond nämlich auf die Tante Rosa, dann können schon mal Kriege angezettelt werden (gefühlt). Da habe ich sogar schon langjährige Freundschaften gekündigt und Menschen aus meinem Leben verbannen wollen.
Und je länger ich mir Gedanken über diese Zyklen mache, desto mehr verstehe ich die Frau. Die Frau, alle irgendwie im selben Stil gebaut und funktionieren und doch jede ihr eigenes Individuum ist. an der Oberfläche sind wir gleich.
Eine Frau hat Emotionen die sie je nach Zyklus intensiver oder schwächer auslebt und zu Tage bringt. Oft können wir gar nichts dagegen tun, die Zyklen agieren für uns. Sie lassen uns unsere Beherrschung, unsere Nettigkeit unsere Etikette vergessen. Sie lassen uns vom sanften Schmusekätzchen zur mörderischen Raubkatze werden und der Zyklus in uns drin nimmt die Übermacht über unser wahres Frausein. ODER macht gerade DAS das Frausein aus?!?
Und was zu allem auch noch dazu kommt, der Zyklus - der begossene Pudel der so sehr nach Aufmerksamkeit und Liebe schreit, dass er uns zum Vergessen bringt - lässt uns auch noch im Gefühl da stehen, ungenügend zu sein. "ich bin es nicht wert, ich bin zu wenig, ich bin zu dick, ich bin schlecht, ich bin... la la la". Stimmt's? So fühlt es sich an.
Aber weisst Du was? Das sind Hirngespinste in unserem Kopf!
Wenn Du in den Spiegel - mit einem Lächeln in die Augen schaust, siehst Du da ein echtes Wunder! Der ganze menschliche Organismus - Dein Körper, Dein Leben - ist ein WUNDER, das grösste, schönste, raffinierteste und wundervollste Weltwunder das es je gab und geben wird!
Und DU lebst in einem solchen Wunder, Du bist TEIL dieses Wunders, Deinem Körper, Deinem Organismus, Deinem Leben. Deswegen bist Du wundervoll und toll und perfekt so wie Du bist!
Wenn wir beginnen (Du und ich), uns so zu akzeptieren wie wir sind; mit unseren Rundungen, unseren Ecken und Kanten, unseren Zyklen und Phasen, mit all unseren guten und "noch nicht optimierten" Seiten, dann können wir auch zulassen, dass andere uns akzeptieren wie wir sind!
Dieses eine Leben, dieser eine Körper, lass uns beginnen, es zu lieben!
Egal ob Frau oder Mann.
Lass es uns tun - JETZT bis zum Schluss.
P.S.: was mir persönlich hilft, um auch in anfänglichen Zyklen mehrheitlich schmerzfrei und mit ausgeglicheren Stimmungsschwankungen durch die Tage zu gleiten ist regelmässiges Yoga und Meditation (täglich mindestens 15 Minuten).
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